Was tun bei Kündigung? Ein Ratgeber

Kündigung Ratgeber: Was tun im Ernstfall?

Eine Kündigung gehört zu den einschneidendsten Ereignissen im Berufsleben. Sie trifft Betroffene oft unvorbereitet und löst Unsicherheit, Existenzängste und viele offene Fragen aus. Muss die Kündigung akzeptiert werden? Lohnt sich eine Klage? Welche Fristen gelten? Genau hier setzt dieser Ratgeber an. Ziel ist es, Ihnen einen praxisnahen Überblick zu geben, wie Sie im Fall einer Kündigung strukturiert vorgehen und welche rechtlichen Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen.

Kündigung verstehen: Welche Arten gibt es?

Bevor über Schritte entschieden wird, ist es entscheidend zu verstehen, welche Kündigungsarten existieren:

  • Ordentliche Kündigung: erfolgt unter Einhaltung gesetzlicher, tariflicher oder vertraglicher Fristen.
  • Außerordentliche (fristlose) Kündigung: nur bei schwerwiegendem Fehlverhalten möglich, etwa Diebstahl oder grober Pflichtverletzung.
  • Änderungskündigung oder Anweisung: stellt das bestehende Arbeitsverhältnis zwar möglicherweise nicht komplett ein, verändert aber grundlegende Arbeitsbedingungen.
  • Befristetes Arbeitsverhältnis: endet automatisch mit Fristablauf – hier ist eine Kündigung oft nicht erforderlich, es sei denn, sie wurde vertraglich vereinbart.

Schon dieser erste Schritt zeigt, wie wichtig juristische Einordnung ist. Fehler in der Bewertung führen oft dazu, dass Betroffene ihre Rechte nicht voll ausschöpfen.

Erste Schritte nach Erhalt der Kündigung

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Nach Erhalt einer Kündigung sollten Sie keine übereilten Handlungen vornehmen. Stattdessen gilt: Ruhe bewahren und gezielt vorgehen.

  • Prüfung des Kündigungsschreibens: Liegt es in schriftlicher Form vor? Fehlt die Unterschrift, ist die Kündigung bereits unwirksam.
  • Fristen im Blick behalten: Für eine Kündigungsschutzklage gilt eine dreiwöchige Frist ab Zugang des Schreibens. Wer zu spät reagiert, verliert wertvolle Chancen.
  • Arbeitsagentur informieren: Um Sperrzeiten beim Arbeitslosengeld zu vermeiden, ist die sofortige Meldung als arbeitssuchend Pflicht.

Gerade in dieser Phase ist anwaltliche Beratung entscheidend. Gesterkamp Rechtsanwälte prüfen die formale und inhaltliche Wirksamkeit einer Kündigung und beraten über das weitere Vorgehen.

Kündigungsschutz: Habe ich Anspruch?

Nicht jede Kündigung ist rechtlich haltbar. Das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) z.B. bietet vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Schutz, sofern:

  • das Arbeitsverhältnis länger als sechs Monate besteht,
  • und im Betrieb regelmäßig mehr als zehn Arbeitnehmer (Vollzeitberechnung) beschäftigt sind.

Das Gesetz verlangt dann eine soziale Rechtfertigung der Kündigung, beispielsweise:

  • Personenbedingte Gründe (z. B. dauerhafte Krankheit),
  • Verhaltensbedingte Gründe (z. B. wiederholte Pflichtverletzungen),
  • Betriebsbedingte Gründe (z. B. Stellenabbau).

In der Praxis scheitern viele Kündigungen an mangelnder Begründung oder formalen Fehlern. Eine rechtliche Prüfung lohnt sich daher (fast) immer. Auch wenn das Kündigungsschutzgesetz nicht anwendbar ist kann Kündigungsschutz nach anderen Gesetzen bestehen.

Kündigungsschutzklage: Wann und warum?

Die Kündigungsschutzklage ist das wichtigste Instrument gegen eine unrechtmäßige Kündigung. Sie muss innerhalb von drei Wochen beim zuständigen Arbeitsgericht eingereicht werden.

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Mögliche Ziele einer Klage:

  • Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses: Rückkehr in die bisherige Position.
  • Abfindung: Häufig wird im Rahmen einer gerichtlichen Einigung eine Abfindung ausgehandelt.
  • Verbesserte Ausgangsposition: Selbst wenn eine Rückkehr nicht gewünscht ist, kann die Klage zu günstigeren Konditionen beim Ausscheiden in zeitlicher und / oder finanzieller Hinsicht führen.

Die Erfahrung zeigt: Viele Arbeitnehmer scheuen den Schritt zum Gericht, verzichten dadurch jedoch auf erhebliche finanzielle Ansprüche. Eine rechtzeitige anwaltliche Unterstützung ist daher ratsam.

Typische Fehler vermeiden

Nach einer Kündigung passieren immer wieder dieselben Fehler:

  • Fristen werden nicht eingehalten.
  • Das Kündigungsschreiben wird nicht sorgfältig geprüft.
  • Ein Vergleich oder eine Abfindung wird vorschnell akzeptiert.
  • Es erfolgt keine rechtliche Beratung.

Diese Fehler kosten bares Geld und können verhindert werden, wenn frühzeitig juristischer Rat eingeholt wird.

Unterstützung durch Rechtsanwälte Fachanwälte Gesterkamp

Kündigungen sind nicht nur ein juristisches, sondern auch ein emotionales Thema. Die Kanzlei Gesterkamp Rechtsanwälte versteht die Sorgen und Unsicherheiten Betroffener und begleitet Mandanten in dieser belastenden Phase. Von der ersten Prüfung des Kündigungsschreibens bis hin zur Vertretung vor Gericht – die Kanzlei bietet einen umfassenden Service. Das Ziel: Ihre Rechte zu wahren und die bestmögliche Lösung zu erzielen.

Fazit

Eine Kündigung bedeutet nicht automatisch das Ende aller Optionen. Mit dem richtigen Wissen, einem klaren Fahrplan und anwaltlicher Unterstützung lässt sich in vielen Fällen eine faire Lösung erreichen. Ob Abfindung, Weiterbeschäftigung oder Neuorientierung – wichtig ist, die eigenen Rechte zu kennen und aktiv zu handeln.

Sie haben eine Kündigung erhalten und sind unsicher, wie Sie reagieren sollen?

👉 Kontaktieren Sie unsere Rechtsanwälte – wir prüfen Ihre Kündigung und begleiten Sie zuverlässig durch den gesamten Prozess.

Andreas Gesterkamp

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